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Natur- und Heimatfreunde Maxsain/Zürbach e. V.






Mit dem Förster durchs Unterholz


Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich am Vormittag des 25. August 36 Interessierte ein, um gemeinsam mit dem Maxsainer Revierförster Christof Dickopf den Geheimnissen des Waldes auf die Spur zu kommen. Waldtouren und Spaziergänge führen uns oft in den gut erschlossenen Oberwald südlich des Dorfes, daher war es umso spannender, diesmal Richtung Zürbach in den Wald am Longerberg einzutauchten. Und das ist durchaus wörtlich gemeint, denn nach nur wenigen Metern fanden wir uns mitten im Unterholz wieder. Im Schatten großer Buchen wächst hier die nächste Baumgeneration heran. Drehen wir uns um, so schauen wir auf eine Fichtenplantage. Es ist die einzige in diesem Waldgebiet. Diese Parzelle sieht noch recht gesund aus, jedoch leiden Fichten schon seit Jahren unter dem veränderten Klima und werden in einiger Zeit vermutlich fast ganz aus dem Landschaftsbild im Westerwald verschwinden. Ihr Vorteil war, dass sie schnell wuchsen und hochwertiges Holz boten, das sich gut für den Bau verwenden ließ. Die Buchen vergleichbaren Umfangs nebenan sind hingegen schon wesentlich älter, benötigen also länger für ihr Wachstum.


Eine Station tiefer im Wald bewundern wir eine Wildschweinsuhle und erfahren mehr über die Wichtigkeit von Totholz für das Ökosystem: Viele Vögel und Insekten finden ein Quartier in abgestorbenen Bäumen. Während der Erläuterungen des Försters hocken die Kinder im Kreis und schauen gebannt in ihre Mitte: Sie haben eine Baby-Kröte entdeckt, die sich ihren Weg durch das Laub bahnt.

Ein toter Baumstamm bietet ein Habitat für kleine Waldbewohner

In einem Waldstück weiter oben am Hang erfahren wir vom Eschensterben. Ein Pilz befällt derzeit europaweit diese Baumart in großem Umfang und könnte im schlimmsten Fall zu ihrem Aussterben führen. Eine gute Waldbewirtschaftung überlässt daher Teile des Waldes der Naturverjüngung: Es wächst das, was sich auf natürliche Weise am besten durchsetzt.

Wildschwein-Wellnessanlage

Die Böden im Maxsainer Wald sind für Westerwälder Verhältnisse nährstoffreich und das kommt dem Baumwachstum zugute. Direkt neben einem stattlichen Baum entdecken wir etwas, das wir im ersten Moment für einen zweiten Baumstamm halten. Es ist jedoch ein riesiger Efeu, geschätzt 60 Jahre alt, der dort in wunderbar anzusehenden Verflechtungen am Baumstamm entlang in die Höhe gewachsen ist. Baum und Efeu leben in friedlicher Koexistenz miteinander. Nachdenklich stimmt jedoch die Beobachtung invasiver Pflanzen wie dem drüsigen Springkraut mitten im Wald. Es dürfte mittlerweile fast unmöglich sein, diese Pflanzen erfolgreich einzudämmen.

Efeu klettert an einem Baum hinauf

Mit Blick auf seinen nahenden Ruhestand nächstes Jahr gab Christof Dickopf insbesondere den anwesenden Ratsmitgliedern für die Zukunft mit auf den Weg, beim Beschluss des Forstwirtschaftsplans nicht nur auf die Zeile mit dem Gewinn zu achten. In der Forstwirtschaft muss in sehr langen Zyklen gedacht werden. Der Wald, der Maxsain wohlhabend gemacht hat, geht gerade durch eine Phase des Umbruchs und kann daher nicht jedes Jahr hohe Profite abwerfen.
Wir danken Christof Dickopf, dass er diese Tour möglich gemacht hat.
Eintrag veröffentlicht: Mittwoch, 2024-09-11