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Natur- und Heimatfreunde Maxsain/Zürbach e. V.






Blick über den Feldrand mit den Natur- und Heimatfreunden Maxsain/Zürbach

Sonntag, 2022-06-26 20:00, Eintrag von HeiMax
Kategorien: Veranstaltung



Zu einer fachkundlichen Führung entlang von Äckern und Weiden luden die Natur- und Heimatfreunde Maxsain/Zürbach am Sonntag, den 26. Juni ein. Annette und Antonia Aller vom Wiesenhof in Maxsain informierten an zahlreichen Stationen im Detail aber dennoch kurzweilig über Aspekte der modernen Landwirtschaft.
Einen Acker biologisch zu bewirtschaften bedeutet, zu akzeptieren, dass sich neben der gesäten Frucht auch andere Pflanzen ins Feld mischen, da die Flächen nicht mit chemischen/synthetischen Pflanzenschutzmitteln behandelt werden und eine mechanische Bearbeitung nicht alle Wildkräuter entfernen kann. Jedoch wird manchmal auch ganz bewusst eine geschickte Kombination von Früchten gesät. So hilft der gleichzeitige Anbau von Hafer und Erbse, dass letztere sich am Hafer festhaltend einfacher in die Höhe winden kann. Auch zwischen Maispflanzen bleibt genügend Platz für weitere Arten, die dabei helfen, die Biodiversität zu steigern und Bodenerosion zu begrenzen.
In Zeiten von Rohstoffknappheit und damit höheren Düngerpreisen kommt der Ackerbohne eine wachsende Bedeutung zu. Am konkreten Beispiel sehen wir, wie das Zusammenspiel der Bohnenpflanze mit Knöllchenbakterien dazu führt, lebensnotwendigen Stickstoff aus der Luft zu binden und ihn für das Ökosystem wieder nutzbar zu machen. Dieser müsste sonst energieaufwendig synthetisch hergestellt werden, da die meisten Pflanzen nicht in der Lage sind, ihn direkt aus der Luft zu entnehmen.
Überhaupt ist der regelmäßige Blick über den Feldrand das Markenzeichen des Rundgangs. Triticale ist eine Kreuzung aus Weizen und Roggen und gilt gemeinhin als Getreide von niedriger Güte, das nur zu Tierfutter taugt. Taugt es wirklich nicht zum Brotbacken und sollten wir unsere Qualitätsstandards vielleicht nochmals hinterfragen? Haben wir es verlernt, die Vielfalt der Natur für uns zu nutzen? Bäume, insbesondere Obstbäume, bieten Lebensraum für viele Tiere. Manche Tiere benötigen sogar einen zusammenhängenden Baumbestand, um den Weg von Wald zu Wald bewältigen zu können. Täten wir nicht gut daran, diesen Tieren wieder mehr Korridore in der Landschaft in Form von Alleen und Hecken anzubieten? Auch das Mikroklima einer Landschaft wird durch den Schatten und die Feuchtigkeit, die von Baumreihen gespendet werden, positiv beeinflusst.
All diese Punkte geben uns Gelegenheit, immer wieder über den Einfluss des Menschen auf die Landschaft und das Ökosystem nachzudenken und schärfen unseren Blick auf aktuelle Themen wie den weiterhin ungebrochenen Trend zu mehr Flächenversiegelung im Konkreten und die Klimakrise im Allgemeinen.
Anekdoten rund um die Landwirtschaft runden den Feldbegang ab. Etwa die Aufklärung über auf der Seite liegende Bullen. Diese sind nicht etwa krank oder brauchen Hilfe, sondern fühlen sich einfach – sauwohl.
Die Fragen des Publikums, die an jeder Station gestellt wurden, machten den zweieinhalbstündigen Rundgang zu einem lebendigen Ereignis.
Die Natur- und Heimatfreunde Maxsain/Zürbach arbeiten an weiteren Thementagen, sind auch offen für eure Vorschläge und werden an dieser Stelle rechtzeitig informieren.